Sal Presse 4ü-37 - Inneneinrichtung
Entworfen wurde die Inneneinrichtung, wie bei den anderen Wagen auch, von den Vereinigten Werkstätten für Kunst im Handwerk
München. Leider liegt derzeit keine Wagenbeschreibung vor, so daß nur eingeschränkte Angaben zur Ausstattung des Wagens
vorgenommen werden können.
Verwendete Furniere und Lacke
Wände, Türen und Friese waren wie in den meisten anderen Salonwagen mit Edelholz-Furnieren verkleidet worden, leider
läßt sich aufgrund fehlender Quellen nicht genau sagen, welche Holzarten Verwendung fanden.
Für den Begleiterraum kommen erfahrungsgemäß jedoch nur zwei Möglichkeiten in Betracht: Rüster und Teak;
wobei die letztere Variante wahrscheinlicher sein dürfte. Auf jeden Fall waren hier Wände, Türen, Schränke und Leistenwerk wieder
einheitlich gehalten.
Demgegenüber läßt sich für die Aborte eine eindeutige Aussage treffen, da das nebenstehende Bild einiges
verrät. So waren die Wände wie üblich komplett in Weiß gestrichen, während der Boden abwechselnd mit hellen
und dunklen Kacheln belegt war. Das Waschbecken im Mittelabort besaß zudem an der Außenseite eine Verkleidung aus dunklem
Marmor.
Die beiden Einstiegsräume dürften wie üblich komplett in Teak gestaltet worden sein, wobei die Decken wie überall im
Wagen weiß gestrichen waren.
Vom Seitengang ist nur auf einer der bekannten Aufnahmen ein kleines Stück erkennbar. Leider geht daraus jedoch nicht
zweifelsfrei hervor, ob für die Wände Edelholzfurnier zum Einsatz kam oder ob sie wie in einigen anderen Wagen mit Stoff
bespannt waren. Die persönliche Tendenz geht freilich in Richtung der ersten Variante.
Zum Schluß sei noch die Bemerkung gestattet, daß alle oben gemachten Angaben mit einer gewissen Vorsicht zu
genießen sind, da sie allein auf Spekulationen beruhen.
Farbgebung der verwendeten Stoffe
Die Quellenlage zu den verwendeten Stoffen sieht indes ein klein wenig besser aus, so daß zumindest auf die Grundstimmung der
einzelnen Abteile eingegangen werden kann. Wie immer war auch beim 10 251 Bln die Auswahl der einzelnen Stoffe sehr
präzise auf die entsprechenden Räume abgestimmt, wobei sich auf jeden Fall ein farblich sehr differenziertes Bild ergeben hat.
Zu den beiden Schreibräumen fehlt allerdings jeglicher Hinweis, so daß hier nur anhand der vorliegenden Bilder festgestellt
werden kann, daß der Teppichboden von heller Färbung war. Gleiches scheint für die (wohl einfarbigen) Vorhänge zu
gelten.
Mehr ist da schon zu den drei zweibettigen Schlafräumen bekannt, deren Stimmung auf verschiedenen Brauntönen beruhte,
allerdings kann nicht endgültig geklärt werden, ob die Abteile untereinander identisch ausgestattet waren. Für den Fall
des Schlafraums 5 können jedoch anhand einer Werksaufnahme einige Details genauer besprochen werden: Während die
Vorhänge wie in den Schreibräumen von hellem Ton waren (milchkaffeefarben ?), besaß das Schlafsofa einen edel
wirkenden, leicht glänzenden Bezug, der mit einem helleren Doppelband-Flechtmuster auf dunkel- braunem Grund versehen war. Der
einfarbige Bodenbelag ordnete sich in seiner Helligkeit etwa zwischen den Vorhängen und dem Bezugstoff ein.
Im ersten einbettigen Schlafraum, der für den Reichspressechef vorgesehen war, ergab sich dagegen eine auf Seegrün basierende
Stimmung, zu der leider keine genaueren Angaben gemacht werden können.
Gleiches gilt auch für das zweite einbettige Abteil, das sich weitgehend in Hellblau präsentierte. Man kann sich eventuell
ähnliche Kombinationen wie beispielsweise in einigen Räumen der Gästeschlafwagen vorstellen.
Weitergehende Angaben können leider nicht gemacht werden.
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